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Toni Morrison
Mit den folgenden Worten begründete das NobelkomiteeToni MorrisonsAuszeichnung mit demLiteraturnobelpreisim Jahr 1993.
[Toni Morrison is an author] who in novels characterized by visionary force and poetic import, gives life to an essential aspect of American reality.1
Toni Morrison ist besonders dafür bekannt, sowohl die Geschichte von Afrikanisch-Amerikanischen Menschen als auch deren gegenwärtige Situation zu beschreiben und der Leser*innenschaft näherzubringen.
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Toni Morrison führte ein vielseitiges Leben. Die wichtigsten Eckdaten über ihr Wirken findest Du in dem folgenden Steckbrief:
Eckdaten
Name
Toni Morrison (bürgerlich: Chloe Ardelia Wofford)
geboren am
18. Februar 1931 in Ohio
gestorben am
5. November 2019 in NYC
Beruf
Autorin, Professorin, Essayistin
Studium
Howard University
Cornell University
bekannte Werke
"Sula" (1973)
"Song of Solomon" (1977)
"Tar Baby" (1981)
"Beloved" (1987)
besondere Auszeichnungen
Freiheitsmedaille des Präsidenten (2012)
National Humanities Medal (2000)
Literaturnobelpreis (1993)
Pulitzer Preis für Fiktion (1988)
Morrison wuchs als zweitjüngstes von vier Kindern in Lorain im US-Bundesstaat Ohio auf. Ihre Familie gehörte der Arbeiterklasse an. Ihre Eltern legten großen Wert auf ihre afrikanische Herkunft. Sie vermittelten ihr zahlreiche afrikanisch-amerikanische Volksmärchen, Lieder und Geschichten, womit sie Morrisons Gefühl für Sprache maßgebend förderten. Auch Morrisons Vorliebe für das Lesen – ihre Lieblingsautor*innen waren Jane Austen und Leo Tolstoy – trugen zu Morrisons Sprachgewandtheit bei.
Interessierst Du Dich für Jane Austen? Dann schau Dir doch gerne die Erklärung über die Autorin an.
Ihr schulischer und akademischer Werdegang gestaltete sich so:
Als Kind besuchte Toni Morrison die Lorain High School, bevor sie sich an der Howard University in Washington, D.C. einschrieb.
Im Jahr 1953 schloss sie ihren Bachelor Studium im Fach Englisch ab, bevor sie 1955 ihren Master an der Cornell University in New York begann.
In den nächsten Jahren lehrte sie Englisch an der Texas Southern University in Houston sowie an der Howard University.
1958 heiratete sie den jamaikanischen Architekten Howard Morrison, mit dem sie 1961 ihr erstes Kind bekam. Sie war im Jahr 1964 zum zweiten Mal schwanger, als sie sich von Howard scheiden ließ.
1965 begann Morrison in New York als Redakteurin für den Verlag Random House zu arbeiten. Dort war sie die erste Schwarze Frau, die in der Abteilung für Fiktion angestellt wurde. In dieser Position hatte sie maßgeblichen Einfluss auf die Veröffentlichung von Büchern Schwarzer Autor*innen und ebnete diesen somit den Weg in den Mainstream.
Außerdem arbeitete Morrison selbst als Schriftstellerin:
1970 veröffentlichte Morrison ihren ersten Roman "The Bluest Eye". Um ihn fertigzustellen, während sie arbeitete und als alleinstehende Mutter zwei Kinder erzog, wachte sie jeden morgen um vier Uhr auf.
Ihre beiden folgenden Romane "Sula" (1973) und "Song of Solomon" (1977) erhielten gute Kritiken und wurden mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
1981 veröffentlichte Morrison "Tar Baby" (1981).
1987 veröffentlichte sie ihren erfolgreichsten Roman "Beloved". Das Buch stand 25 Wochen auf der Bestseller-Liste und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.
1993 gewann Morrison als erste Schwarze Frau den Literaturnobelpreis.
Im Jahr 1997 veröffentlichte sie den Roman "Paradise", der von Bürger*innen einer Stadt erzählt, in der alle Bewohner*innen Schwarz sind.
Zu Beginn der 2000er Jahre schrieb Morrison auch vermehrt Kinderbücher gemeinsam mit ihrem Sohn Slade Morrison. Dieser starb im Dezember 2010 an Krebs.
Morrison selbst verstarb am 5. August 2019 im Alter von 88 Jahren an einer Lungenentzündung.
Toni Morrison – Nobelpreis
1993 wurde Toni Morrison für ihre literarischen Werke mit demLiteraturnobelpreisausgezeichnet. Sie war damit die erste Schwarze Frau, die diesen Preis erhielt. In ihrer Ansprache äußerte sie sich über die Bedeutung vom Schreiben:
Word-work (...) makes meaning that secures our difference, our human difference – the way in which we are like no other life. We die. That may be the meaning of life. But we do language. That may be the measure of our lives.5
Ihrer Ansicht nach istword-work– also das Arbeiten mit dem geschriebenen Wort – das, was unsMenschenvon allen anderen Lebewesen unterscheidet: Durch das Schreiben verleihen wir DingenBedeutung, und diese Tätigkeit macht den Menschen einzigartig.
Sie vermutet die Bedeutung unseres Lebens darin, dass wir sterben und uns – im Gegensatz zu Tieren – darüber bewusst sind, dass wir irgendwann sterben werden. Sie glaubt jedoch, dass die Beschäftigung mit Sprache und besonders das Niederschreiben von Dingen ein Weg ist, mit dem wir unserem Leben einenWert beimessen können.
Toni Morrison – Bücher
Im Laufe ihres Lebens veröffentlichte Morrison fast 40 Bücher und zahlreiche Essays. Zu ihren bekanntesten Werken gehören neben "Sula" und "Song of Solomon" vor allem "Beloved", "A Mercy" und "Jazz".
"Beloved" ist ein Roman von Toni Morrison, der auf wahren Begebenheiten beruht. Das Buch erzählt die Geschichte von Sethe, einer ehemaligen versklavten Frau, die mit ihrer Tochter Denver und ihrer Schwiegermutter Baby Suggs in der Bluestone Road 124 in der amerikanischen Stadt Cincinnati wohnt.
Fünfzehn Jahre bevor die Geschichte beginnt, hat Sethe ihre zweijährige Tochter ermordet, damit diese nicht in Sklaverei aufwachsen muss. Der Geist des getöteten Babys kehrt in der Person von Beloved zurück in das Haus der Familie.
"Beloved" erschien nicht nur als Buch, sondern kam 1998 sogar als Film in die Kinos. Regie führte Jonathan Demme und TV-Größe Oprah Winfrey führte Co-Regie. Außerdem übernahm Winfrey selbst die Hauptrolle der Sethe; ihr Liebhaber Paul D wurde verkörpert von Schauspieler Danny Glover. Obwohl in die Kreation des Filmes insgesamt sehr viel Zeit investiert wurde – die Produktion dauerte fast zehn Jahre – kam er nur mäßig gut bei der Öffentlichkeit an und erhielt gemischte Kritiken.
Toni Morrison – "Jazz"
Toni Morrisons Roman "Jazz" wurde 1992 veröffentlicht. Der Titel des Romans leitet sich von der Tatsache ab, dass der Sprachstil beim Lesen an den Rhythmus von Jazz Musik erinnert. Diese Musikrichtung, die von Afrikanisch-Amerikanischen Musiker*innen in Louisiana begründet wurde, erfreute sich in den USA besonders schnell großer Beliebtheit.
"Jazz" spielt in New York City zur Zeit der Harlem Renaissance. Der Roman beschreibt ein Liebesdreieck zwischen dem Ehepaar Violet und Joe und der siebzehnjährigen Dorcas.
Die Harlem Renaissance ist eine Epoche, die ungefähr von 1920 bis 1930 andauerte. Zu dieser Zeit erlebte Afrikanisch-Amerikanische Kunst, Kultur, Literatur, Politik sowie Bildung einen Aufschwung.
Obwohl die Handlung des Romans hauptsächlich in den 1920er-Jahren spielt, wird auch die Vergangenheit der Protagonist*innen aufgegriffen und ausführlich geschildert. Dadurch handeln viele Passagen von "Jazz" vom Leben Schwarzer Menschen in den amerikanischen Südstaaten Mitte des 19. Jahrhunderts.
Toni Morrisons Werk "A Mercy" wurde 2008 veröffentlicht und schildert die Schicksale der Personen, die auf der Farm des europäischen Landwirts Jacob Vaark leben.
Die vorgestellten Charaktere in "A Mercy" haben einen gemeinsamen Nenner: Sie alle wurden aus ihrer Heimat und Kultur entrissen und müssen sich jetzt in einer fremden, ihnen feindlichen Welt zurechtfinden. So zum Beispiel die amerikanische Ureinwohnerin Lina, die eine von wenigen Personen ihres Stammes ist, die die Pocken überlebt hat.
Pocken sind eine sehr ansteckende Krankheit, die mitunter auch tödlich verlaufen kann.
Rebekka, die Frau von Vaark, wurde eines Tages aus ihrem Heimatland England in die USA verschleppt und dort mit Vaark verheiratet, den sie vorher nicht kannte. Alle Kinder, die sie gemeinsam mit Vaark hatte, sind verstorben. Um ihren Schmerz zu lindern, kauft Vaark den jungen Sklaven Florens, der Rebekka Gesellschaft leisten und außerdem ebenfalls auf der Farm arbeiten soll.
Toni Morrison profitierte stark vom sogenannten "Oprah Winfrey Effekt". Oprah Winfrey ist eine Schwarze Talk Show Moderatorin, die mit ihrer Show "The Oprah Winfrey Show" regelmäßig Millionen von Zuschauer*innen anzog. Das Segment "Oprah Winfrey's Book Club", in dem Winfrey ihre Lieblingsbücher vorstellt, wurde so beispielsweise von ca. 13 Millionen Zuschauer*innen gesehen. Als Winfrey Morrisons Buch "The Bluest Eye" in ihrem Buchclub vorstellte, wurden schlagartig 800.000 weitere Auflagen des Werkes verkauft. Innerhalb von sechs Jahren wurden insgesamt vier von Morrisons Bücher in Winfreys Buchclub aufgenommen; Morrison selbst war drei Mal bei Winfrey zu Gast. Das häufige Auftreten der Autorin verteidigte Winfrey mit den Worten
For all those who asked the question 'Toni Morrison again?' (...) I say with certainty there would have been no Oprah's Book Club if this woman had not chosen to share her love of words with the world.4
Toni Morrison – Zitate
Toni Morrison ist bekannt für ihre Wortgewandtheit, weshalb sich viele ihrer Zitate großer Bekanntheit erfreuen.
So beschreibt Morrison in "Beloved" beispielsweise immer wieder detailliert die Grausamkeiten, denen Schwarze Menschen in Sklaverei ausgesetzt waren:
(...) in all of Baby's life, as well as Sethe's own, men and women were moved around like checkers. Anybody Baby Suggs knew, let alone loved, who hadn't run off or been hanged, got rented out, loaned out, bought up, brought back, stored up, mortgaged, won, stolen, or seized.2
In diesem Zitat schildert Morrison das Schicksal vieler Schwarzer Familien, die von weißen Menschen versklavt worden sind. Sie wurden – ähnlich wie Figuren auf einem Schachbrett – von einem Besitzer zum nächsten verkauft, verliehen oder verschenkt. Viele von ihnen wurden beim Versuch, der Sklaverei zu entkommen, ermordet.
In "A Mercy" verfolgt Morrison – ähnlich wie in "Beloved" – die Spuren von Schwarzen und anderen nicht-weißen Menschen unter der Herrschaft von Weißen:
By eliminating manumission, gatherings, travel and bearing arms for black people only; by granting license to any white to kill any black for any reason; by compensating owners for a slave's maiming or death, they separated and protected all whites from all others forever.3
Besonders auf das Schicksal Schwarzer Frauen geht Morrison in "A Mercy" gesondert ein:
Sir steps out. Mistress stands up and rushes to him. Her naked skin is aslide with wintergreen. Lina and I looked at each other. What is she fearing, I ask. Nothing, says Lina. Why then does she run to Sir? Because she can, Lina answers. We never shape the world she says. The world shapes us.3
Lina beschreibt in diesem Zitat das soziale Umfeld, mit dem sich die Frauen auseinandersetzen müssen. Sie geht dabei näher auf die Beziehungen und Dynamiken ein, die zwischen Männern und Frauen bestehen.
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