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Orientierungslosigkeit nach dem Abitur

Was studiere ich? Oder soll ich doch lieber eine Ausbildung machen? Ein Praktikum? Vielleicht erst einmal ein Jahr Pause nehmen und reisen… Klingt nach Freiheit, oder? Und nach Überforderung. Kein Wunder, bei so vielen Möglichkeiten! Auch ich erinnere mich noch gut an die Zeit nach dem Abitur. Bis dahin war mein klares Ziel: Das Abi meistern. Und als ich das dann geschafft habe, stand ich da – plötzlich ohne Ziel und orientierungslos. Was mir dabei geholfen hat, Orientierung zu finden, oder besser gesagt, mich selbst zu finden, möchte ich hier mit dir teilen. Und auch, warum es gar nicht so schlimm ist, noch keinen Plan zu haben.

Orientierungslosigkeit nach dem Abitur StudySmarter Magazine

Orientierungslosigkeit nach dem Abitur – Bist du überfordert und fragst dich “Was mache ich nach dem Abi”?

 

Falls du überfordert bist und dir schon öfter die Frage gestellt hast “Was mache ich eigentlich nach dem Abitur?”, dann bist du damit alles andere als allein! Tatsächlich hat das HIS (Hochschul-Informations-System) in einer Studie herausgefunden, dass über 42 Prozent der Jugendlichen nach dem Abitur ihre ganzen Berufsmöglichkeiten nicht mehr überschauen können. Kein Wunder, bei über 20.000 Studiengängen allein in Deutschland. Die Vielfalt an Möglichkeiten können auch Berufsberatungen und Ausbildungsmessen nicht mehr abdecken.

Auch ich habe damals die Ungewissheit und Orientierungslosigkeit nach dem Abi als unglaublich überfordernd empfunden. Geht es dir genauso? Dann hilft dir vielleicht ein Spruch:

“When nothing is sure, everything is possible.”

So überfordernd die Zeit nach dem Abitur auch sein mag, es ist eine neue Lebensphase, in der du zum allerersten Mal selbst entscheidest, was du in deinem Leben machst. Das kann Angst machen, aber es beginnt auch eine Zeit, in der alles möglich ist.

 

Orientierungslosigkeit nach dem Abitur – Wenn “Kein Plan nach dem Abi” zur Depression wird

 

Manchmal ist die Überforderung nach dem Abi sogar so groß, dass Jugendliche nach dem Schulabschluss in eine depressive Phase oder eine Depression rutschen. Denn gerade in der Jugend, einer Phase, in der es um Identitätsfindung geht und so vieles noch unsicher ist, ist die Gefahr besonders hoch, psychisch zu erkranken.

Aber wann genau besteht die Gefahr, an einer Depression nach dem Abi zu erleiden?
Vor allem durch das zu lange Nichtstun kann anfängliche Verzweiflung in einem dauerhaft niedergeschlagenen und hoffnungslosen Zustand enden – dann spricht man von einer Depression. Wenn das der Fall sein sollte, dann ist es auf jeden Fall hilfreich, sich professionelle Hilfe zu suchen. Eine Psychotherapie ist nicht nur dafür da, um schwere psychische Störungen zu behandeln, sie kann auch eine Stütze darstellen, wenn man vom Alltag überfordert ist.
Die Caritas bietet beispielsweise eine anonyme Online-Beratung für junge Menschen an.

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Orientierungslosigkeit nach dem Abitur – Selbstfindung

“Selbstfindung” –  ein großes Wort. Nachdem man jahrelang vorgeschrieben bekommen hat, was man tun soll und irgendwie auch, wer man sein soll, soll man sich ganz plötzlich selbst finden und das Leben allein regeln. Bevor ich mit dir ein paar Tipps teile, wie du deine Phase der Selbstfindung nach dem Abi leichter gestalten kannst und wie du herausfindest, was du nach dem Abi machen willst, möchte ich den wichtigsten Punkt vorab wegnehmen:

Den perfekten Plan fürs Leben gibt es gar nicht.

Ich weiß, es gibt so etwas wie einen gesellschaftlichen “Idealweg”, einen “idealen, vorzeigbaren Lebenslauf”: Schule, Studium, ein guter Abschluss, ein guter Job, bestenfalls ohne Pausen und ohne Abzweigung. Aber das ist mehr Utopie als Realität. Und vor allem sagt das nichts darüber aus, wie glücklich und erfolgreich du im Leben bist. Die Phase nach dem Abitur ist unglaublich spannend und da darfst du es dir erlauben, den Druck rauszunehmen, dich selbst auszuprobieren und dir Schritt für Schritt deinen Weg zu bahnen – deinen eigenen, ganz individuellen Weg, mit oder ohne Abzweigungen.

 

5 Tipps, um den richtigen Weg nach dem Abitur für dich zu finden!

1. Was mache ich gerne und was kann ich gut?

Wenn ich mich für einen einzigen Tipp entscheiden würde, dann wäre es dieser. Denn als ich mir endlich zwei Jahre nach meinem Abitur diese Frage gestellt habe und mich anschließend einen ganzen Sommer lang damit auseinandergesetzt habe, bin ich eine neue Richtung eingeschlagen, die zum ersten Mal meine eigene war. Und so hat sich ein Weg gebahnt, der nichts mit äußeren Erwartungen zu tun hatte. Das schönste aber war: Es hat sich plötzlich ganz leicht angefühlt, es hat Spaß gemacht und ich habe mich zum ersten Mal auf die Zukunft und all das Unbekannte, das noch wartet, gefreut.

Wie du starten kannst: Nimm dir Zeit und schreibe zwei Listen.

Liste 1: Was macht mir Spaß? Liste 2: Was kann ich gut?
Schreibe hier alles auf, was dir in den Sinn kommt. Deine Hobbies, Alltagsbeschäftigungen, eben all das, was dir Freude bereitet.

Ich hatte etwa Punkte drauf, wie: Kaffee trinken, ins Fitnessstudio gehen, Schreiben, vor und mit Menschen sprechen, Reisen.

Schreibe nun eine Liste mit all den Dingen, die du gut kannst. Das können auch Kleinigkeiten sein oder Dinge, bei denen du bereits Erfolg hattest.

Bei mir waren es unter anderem: Menschen zuhören und ihnen bei Problemen helfen, Präsentationen halten, meinen Alltag sowie große Dinge organisieren und planen.

Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und hier gibt es kein falsch oder richtig! Behalte die Liste und passe sie immer mal wieder an. Das mache ich selbst heute noch, wenn ich mal wieder etwas orientierungslos bin. Dadurch schaffe ich mir mehr Überblick über das, was mir liegt und vor allem das, was mir Spaß macht.

Zusätzlich kannst du auch verschiedene online Tests machen und herausfinden, welcher Beruf bzw. welches Studium oder welche Ausbildung zu dir passt!

 

2. Die “Nein-Liste”

Du hast alles aufgeschrieben, das du gerne und gut machst? Schreibe nun eine Liste mit all den Dingen, die dir nicht gefallen. Mach dir Gedanken darüber, was du in deinem zukünftigen (Berufs-)Leben nicht haben oder tun möchtest. So kannst du automatisch schon einmal die vielen Möglichkeiten einschränken.

 

3. Sprich mit anderen Menschen

Mit anderen zu sprechen, hat zwei Vorteile:

  • Du kannst deine Sorgen und Gedanken teilen. Allein das kann schon helfen, um deine Gedanken zu sortieren und dich nicht so allein mit ihnen zu fühlen.
  • Du kannst dich inspirieren lassen und ein breiteres Blickfeld bekommen. Das bedeutet natürlich nicht, dass du das machen musst, was andere tun. Du kannst dir dabei immer die Frage stellen: Was fühlt sich dabei für mich richtig an?

 

4. Gehe Schritt für Schritt!

Wer sagt dir, dass du heute wissen musst, was du die nächsten Jahrzehnte machst? Statt zu versuchen, deine komplette Zukunft zu planen, plane erst einmal den nächsten Schritt. Das nimmt dir nicht nur enorm viel Druck, es hilft dir auch dabei, viel bewusster Entscheidungen zu treffen und dich immer für das zu entscheiden, was dir Spaß macht.

Falls du schon ein großes Ziel haben solltest: Breche es in mehrere Zwischenziele auf und gehe auch hier Schritt für Schritt voran. Im Leben geht es nicht darum, ein großes Ziel zu erreichen. Es geht um den gesamten Weg und was wir auf ihm erfahren und lernen.

 

5. Probiere dich einfach mal aus!

Egal, ob du noch gar keine Ahnung hast, was dich interessiert und wo du dich siehst oder ob du Ideen hast, aber nicht sicher bist, ob es wirklich etwas für dich ist: Probiere dich einfach mal aus! Das kannst du auf ganz verschiedene Arten machen. Praktika helfen beispielsweise dabei, schon einmal in bestimmte Berufsfelder und deren Arbeitsalltag reinzuschnuppern. Aber auch neue Hobbies können dir dabei helfen, verborgene Interessen und Fähigkeiten zu entdecken.

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Orientierungslosigkeit nach dem Abitur – Orientierungsjahr 

 

Wusstest du, dass es die Möglichkeit gibt, ein Jahr lang ein Probestudium zu absolvieren?

Wenn du herausfinden möchtest, welches Studium das Geeignete für dich ist, was genau dir Spaß macht und worin deine Stärken liegen, dann ist so ein Orientierungsjahr ja vielleicht genau das Richtige für dich.

Das sogenannte Studium Generale stellt ein einjähriges Probestudium mit einem bunten Mix an Vorlesungen dar – perfekt, um in den Unialltag und die verschiedenen Studiengänge und Fächer hineinzuschnuppern! Diese zweisemestrige Orientierungsphase ist eine tolle Möglichkeit, um einen entspannten Übergang vom Schulalltag in die Studienzeit zu haben. Infos rund um das Orientierungsjahr findest du zum Beispiel hier oder beim Studium Ratgeber.

Auch der Bundesfreiwilligendienst ist eine tolle Möglichkeit, sich erst einmal ein Jahr lang zu orientieren und gleichzeitig in soziale Berufe hineinzuschnuppern. Das kannst du beispielsweise in Form eines freiwilligen sozialen Jahres absolvieren (FSJ). Falls du mehr darüber erfahren willst, dann lies dir alle wichtigen Infos auf der Seite des Bundesfreiwilligendienstes oder beim Bundesamt durch.

 

1 Jahr Pause nach dem Abitur – Der Auslandsaufenthalt

 

Vielleicht ist dir gar nicht nach Studium oder Praktikum direkt nach dem Abitur? Gerade die Zeit zwischen Abitur und Studium ist eine tolle Möglichkeit, die Freiheit auszunutzen und verschiedene Länder und Kulturen kennenzulernen.

Auch hier sind dir keine Grenzen gesetzt und du kannst genau das machen, worauf du Lust hast. Hier ein paar Beispiele:

Auch die Arbeitsagentur bietet dir eine schöne Übersicht über Auslandsmöglichkeiten nach dem Abi.

Ein Auslandsaufenthalt ist keinesfalls verschwendete Zeit. Ganz im Gegenteil: Reisen bereichert deinen persönlichen und beruflichen Lebenslauf. Du verbesserst Fremdsprachen, lernst neue Kulturen kennen, knüpfst Kontakte und förderst deine Selbstständigkeit.

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So bist du garantiert nicht mehr verzweifelt nach dem Abi!

Ich weiß noch ganz genau, wie es sich anfühlt, nach dem Abi verzweifelt zu sein. Damit bist du nicht allein! Deshalb hoffe ich, dass dir meine Tipps weiter geholfen haben. Denk immer daran: Jeder Mensch ist individuell – dein Weg darf es genau so sein. Es gibt nicht den perfekten Ideallebenslauf. Es gibt nur deinen individuellen Lebensweg. Und den darfst du Schritt für Schritt gestalten. Je mehr Abzweigungen du einbaust, desto bunter und erlebnisreicher wird dein Leben. Und darum geht es doch, oder?

Orientierungslosigkeit nach dem Abitur: Häufige Fragen und Antworten

Wann ist man orientierungslos?

Man ist dann orientierungslos, wenn man die Orientierung, also Zielgerichtetheit, verloren hat. Wenn man nicht weiß, wohin mit sich, welche Ziele man anstreben soll oder möchte und von der Unwissenheit überfordert ist, ist man orientierungslos.

Was tun, wenn man nicht weiß, was man nach dem Abi machen soll?

Es gibt viele Möglichkeiten, was man tun kann, wenn man nicht weiß, was man nach dem Abi machen soll. Der wichtigste Schritt ist erst einmal, sich den Druck herauszunehmen. Man muss nicht sofort wissen, was man machen soll. Um das Schritt für Schritt herauszufinden, hilft es beispielsweise, sich Listen zu schreiben und Fragen zu beantworten, wie: Was macht mir Spaß? Was kann ich gut? Was macht mir keinen Spaß? Auch mit anderen Menschen zu sprechen, kann bei Orientierungslosigkeit eine Unterstützung darstellen. Ein Orientierungsjahr in Form eines Probestudiums oder Praktikums helfen auch dabei, herauszufinden, was einem gefällt.

Was machen die meisten nach dem Abitur?

Die meisten jungen Menschen fangen nach dem Abitur ein Studium oder eine Ausbildung an oder nutzen das Jahr danach für ein Orientierungs- und/oder Auslandsjahr.