Definition Spielerisches Lernen
Lernen bedeutet, sich Wissen, Fähigkeiten und Erkenntnisse anzueignen. Geschieht dies auf spielerische Art und Weise, wird von spielerischem Lernen gesprochen.
Beispiele fürs spielerische Lernen sind etwa:
- die Verknüpfung von Lernstoff mit einer Aktivität – Laufdiktate, interaktive Besuche im Museum, usw.
- das Nutzen von Apps oder anderen Tools, die das Lernen gamifizieren (also ein Spiel daraus zu machen) – Lernfortschritte wie bei einem Tamagotchi festhalten, Wissen in Gameshows testen
Spielerisches Lernen Pädagogik
Besonders bei jüngeren Lernenden wird großer Wert auf das spielerische Lernen gelegt, da Kinder spielen, lange bevor sie (im institutionalisierten Sinne) lernen. Indem die zwei Sphären verbunden werden, kann der Spaß des Dazulernens aufrecht gehalten und Kinder motiviert werden.
Es geht darum, eine Denkweise und Lernatmosphäre zu entwickeln, in der jede Betrachtung der Welt als Gelegenheiten für Neugier und Kreativität gesehen wird und in sowohl Lehrende als auch Lernende Freude und Handlungsfähigkeit erleben können.
Spielerisches Lernen Vorteile
Es gibt folgende Vorteile, die Kinder und generell alle Lernenden durch spielerisches Lernen erfahren:
- Lernen wird als spaßige Aktivität wahrgenommen – das führt dazu, dass die Lernenden auch Lust aufs Lernen haben
- Lehrende sowie Lernende haben mehr Spaß beim Lehren und Lernen
- es entsteht keine Hürde, die überwinden werden muss, um sich zum Lernen zu motivieren
- Lernende können ihre eigenen Interessen weiter erforschen und fühlen sich dabei sicher
Kinder lernen spielerisch
Kinder gehen gerne Aktivitäten nach, die Spaß machen. Wenn Lernen zu einer solchen Erfahrung wird, werden sie gerne lernen. Abgesehen davon lernen Kinder vieles spielerisch:
- Kinder spielen untereinander „Familie“ und lernen dabei verschiedene Rollen kennen
- Kleinkinder testen ihre Ideen direkt: schmeckt Erde? Ein kurzes Experiment später, wissen sie mehr – nein, tut sie nicht so richtig …
- Grenzen werden im Tun erlernt – halten meine Eltern mich auf, wenn ich diese Schublade öffne? Bekomme ich Ärger, wenn ich die Wand anmale?
Kinder lernen also ohnehin schon vieles auf spielerische Art und Weise. Wenn die Dinge, die sie lernen sollen, um schulisch bestehen zu können, ebenfalls spielerisch vermittelt werden, spielt das in ihr bestehendes Lernsystem.
➜ Interessiert dein Kind oder interessierst du dich für ein bestimmtes Thema, das auch in der Schule behandelt wird? Veranstalte doch mal einen Spieleabend, an dem du eine eigene Quiz-Show auf die Beine stellst. Die Flashcards, die bei jedem StudySet in der StudySmarter App dabei sind, können die Grundlage dafür sein!
Spielerisch lernen Grundschule
Lehrerinnen und Lehrer in der Grundschule haben im Studium (hoffentlich) einiges an Pädagogik mitgenommen und sind motiviert, Kindern so viel wie möglich beizubringen. Und das am besten auf eine Weise, die den Kindern entgegenkommt und Spaß macht. Das funktioniert mit spielerischem Lernen besonders gut.
Möglichkeiten einer spielerischen Bildung, also Spiel und Lernen in der Grundschule zu vereinen, sind z. B. die Folgenden:
- am Ende einer Lerneinheit ein Quiz mit den Lernenden machen
- Lernleistungen mit etwas belohnen – z. B. Stickern, Stempeln oder einem Snack
- Bewegungsspiele in den Unterricht integrieren
- Rollenspiele zum Lernen einsetzen
- in sinnvollen Maßen digitale Endgeräte einsetzen, die über Lernsoftware verfügen
Spielerisch Lesen lernen
Es gibt so viele tolle Geschichten auf der Welt, die einem durch das Lesen zugänglich gemacht werden. Vielleicht hat dein Kind schon mal beim Vorlesen Interesse bekundet, selbst einen Sinn in den tanzenden Buchstaben auf der Buchseite zu finden. Bevor das Lesen in der Schule gelehrt wird, kannst du schon mit deinem Kind anfangen, diese Kompetenz zu stärken – ganz spielerisch.
Und zwar z. B. so:
- ihr nehmt euch das Lieblingsbuch des Kindes zur Hand und lest es einmal gemeinsam durch (oder einen Teil davon)
- es wird ein Ausschnitt ausgesucht, der vom Kind „gelesen“ werden soll – am besten ein Abschnitt, den es ohnehin schon nahezu auswendig kann
- jedes Wort bekommt eine Gedankenverbindung – lachen wird z. B. vorgemacht, schreiben mit einer passenden Bewegung nachgemacht
- so arbeitet ihr euch durch den Textabschnitt
Ihr könnt natürlich auch mit dem Alphabet beginnen und jeden Buchstaben einzeln durchnehmen. Vielleicht ist dieser Ansatz aber für einige Kinder zu langweilig und wird deshalb schnell wieder verworfen. Hier könntest du mit den Buchstaben, die im Namen deines Kindes vorkommen, beginnen und diese mit ihm behandeln und dann auf Bücher umsteigen.
Schau auch in diesem Artikel vorbei, um Genaueres zum Lesen lernen herauszufinden.
Spielerisches Lernen für Erwachsene
Leider verbinden wir Spielen vorrangig mit Kindern, dabei weiß jede und jeder, der an einem menschenleeren Spielplatz vorbeigelaufen ist und der Versuchung nachgegeben hat, dass man die Lust am Spielen nicht ab einem bestimmten Alter einfach verliert.
Das Leben wird ernst, wenn die Schule vorbei ist, ernster, wenn die Ausbildung oder das Studium abgeschlossen ist, am ernstesten, wenn ein „richtiger“ Beruf ergriffen wird, am aller ernstesten, wenn die eigene Familie gegründet wird, … Aber muss es das? Alle Eltern, die dem Kind ein neues Spielzeug gekauft haben, das sie selbst auch sehr interessiert, wissen, dass man unter den richtigen Bedingungen auch schnell wieder ins Spielen kommt.
Sowohl im Alltag als auch beim Lernen kann (und sollte!) Spielen wieder Einzug in unser Leben erhalten. Möglichkeiten, als Erwachsener spielerisch zu lernen, sind etwa diese:
- an interaktiven Weiterbildungsmöglichkeiten teilnehmen
- Belohnungen für getane Arbeit ansetzen
- mit einer Freundin oder einem Freund eine Arbeitspartnerschaft eingehen und sich gemeinsame Ziele setzen und deren Erreichung nach getaner Arbeit abgleichen – Wochen- und Monatsgewinner*in küren (und ggf. einen Preis ausschreiben)
- Lernlust durch Freizeiterlebnisse, die in Verbindung mit bei Arbeit benötigten Fähigkeiten oder Themenbereichen stehen
- einfach mal so wieder spielen und das als Pause nutzen
