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Analyse epischer Texte
Du sollst einen epischen Text analysieren, und weißt nicht, wie das geht? Du möchtest wissen, was alles in eine Analyse epischer Texte gehört und wie man am besten vorgeht? Eine Textanalyse ist oft eine Herausforderung. Wie der Aufbau oder die Gliederung einer Analyse epischer Texte aussehen kann und welche Formulierungen Du verwenden kannst, erfährst Du im Folgenden.
Wann wird eigentlich genau von einer Analyse gesprochen?
Eine Analyse ist eine wissenschaftliche Untersuchungsmethode. Dabei wird der Untersuchungsgegenstand in seine Bestandteile zerlegt und mithilfe bestimmter Werkzeuge und Methoden untersucht. Bei einer Analyse werden auch die Beziehungen der einzelnen Bestandteile zueinander betrachtet.
Analyse wurde vom lateinischen Wort analysis entlehnt, das auf das griechische ανάλυσις (análysis) zurückgeht und mit „Zergliederung, Untersuchung“ übersetzt werden kann.
Auch in der Mathematik wird Dir das Wort "Analysis" begegnen. Dort ist sie ein Teilgebiet, dass sich mit Funktionen befasst. Schau Dir gern die StudySmarter-Erklärung dazu an.
Die Epik als Gattung – Merkmale
Epik wird dir in der Schule vielfach begegnen. Zu ihr zählen z. B. Märchen, Kurzgeschichten, Fabeln, Erzählungen, Sagen und vieles mehr.
Die Epik ist eine der drei literarischen Gattungen. Sie wird auch als Prosa bezeichnet. Anders als in der Dramatik oder der Lyrik gibt es in der Prosa weder Verse noch Reime, sie wird also als Fließtext geschrieben.
Außerdem unterscheidet sich die Epik in seinen Merkmalen vor allem dadurch, dass sie einen Erzähler hat. Sie wird deshalb auch „erzählende Literatur“ genannt.
Das Wort Epik stammt von griechischen Wort επική [ποίησις] ab, welches mit „zum Epos gehörende Dichtung“ übersetzt wird.
Wenn Du mehr zum Thema "Epische Werke" wissen möchtest, dann schau Dir die Erklärung dazu hier bei StudySmarter an.
Epik – Textsorten
In der Epik unterscheidet man bei den Textsorten zwischen Großformen, mittleren Formen und Kleinformen.
Zu den Großformen gehören alle Romane und Biografien.
Zu den mittleren Formen zählen die Novellen.
Bei den Kleinformen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Textarten, z. B.
Bevor Du Dich mit der Analyse des Textes befasst, solltest Du Dir erst einmal einen Überblick über die Art des Textes verschaffen.
Welcher Textsorte gehört der Text an?
Gehört der Text zu den epischen Großformen, den mittleren Formen oder ist es eine Kleinform?
Wann wurde der Text veröffentlicht?
Welcher Epoche gehört der Text an?
Von welchem/r Autor*in stammt der Text?
Wenn Du eine Aufgabe zur Textanalyse erhältst, wirst Du normalerweise die Information, um welche Textsorte es sich handelt, von Deinem/r Lehrer*in erhalten. Manchmal steht es auch beim Text selbst oder auf dem Umschlag (bei Büchern) dabei. Natürlich kannst Du auch auf Grundlage Deiner Analyse herausfinden, um welche Textsorte es sich handelt. Dieses Wissen hilft Dir dabei, den Text als Großform, eine mittlere Form oder eine Kleinform einzuordnen.
Auch die Zeit, in der der Text verfasst wurde, ist nicht unwichtig für die Analyse. Vielleicht hast Du bereits Texte aus der Literaturepoche gelesen und erinnerst Dich, welche rhetorischen Stilmittel dort besonders gern verwendet wurden oder über welche Themen in der entsprechenden Epoche geschrieben wurde.
Der Name des Autors bzw. der Autorin gehört ebenfalls mit zu den ersten Informationen, die Du Dir notieren solltest. So könnte es sein, dass Du bei einem Text von Franz Kafka sofort weißt, auf welche sprachlichen Besonderheiten Du achten musst, wenn Du bereits ein Werk von ihm gelesen hast.
Hier noch ein paar wichtige Tipps und Hinweise, bevor Du mit der Arbeit beginnst:
Eine Textanalyse wird immer imPräsens verfasst und enthält keine deutenden Aussagen.
Markiere Dir Textstellen, mit denen Du die Ergebnisse Deiner Analyse belegen kannst.
Hintergrundwissen solltest Du nur anbringen, wenn es für die Analyse relevant ist.
Manche Informationen zum Text können in der Aufgabenstellung versteckt sein, lies sie Dir also genau durch.
Achte auf die Vorgaben, die Du von der Lehrperson erhältst. Diese können von der Struktur, wie sie hier angegeben wird, abweichen.
Die einzelnen Teile der Analyse sollten aufeinander bezogen werden.
Oft wird in der Aufgabenstellung genau beschrieben, nach welchen formalen oder sprachlichen Aspekten Du den Text analysieren sollst. Es kann also sein, dass Du nicht alle Punkte, die im Folgenden beschrieben werden, in Deine Analyse aufnehmen musst.
Bevor Du mit der Analyse der eines Textes aus der Epik loslegst, ist es hilfreich festzulegen, in welcher Reihenfolge und auf welche Art und Weise Du vorgehen willst. Du brauchst also eine Gliederung.
Folgende Struktur einer Analyse epischer Texte hat sich dabei bewährt:
Analyse epischer Texte – Einleitung
In der Einleitung stehen zunächst die Eckdaten im Fokus. Dies sind etwa:
Werktitel,
Name des/r Autor*in,
Erscheinungsjahr,
Umfang,
Textart
sowie evtl. die Epoche.
Am Ende der Einleitung gibst Du außerdem die Deutungshypothese an.
Bei einer Deutungshypothese wird eine Annahme über die Kernaussage eines Textes aufgestellt, die anhand der Ergebnisse der Untersuchung des Textes bewiesen oder widerlegt wird.
In einer Deutungshypothese fasst Du also in wenigen Sätzen das Kernthema des Textes zusammen. Dabei gibst Du auch an, was die Intention des Autors bzw. der Autorin ist.
Oft bezieht sich die Deutungshypothese direkt auf die Aufgabenstellung. Wenn Du etwa eine Figurenentwicklung betrachten sollst, dann musst Du in der Hypothese deine Einschätzung geben, wie die besagte Figur sich im Laufe der Handlung entwickeln könnte.
Die Deutungshypothese stellt nur eine Vermutung dar. Das heißt, dass Du ihr während Deiner Analyse widersprechen kannst. Wenn Du zu einem anderen Ergebnis kommst, als dem vermuteten, kannst Du Deine Hypothese am Ende auch verändern oder erweitern.
Achte unbedingt auf die Vorgaben in der Aufgabenstellung. Dort findest Du vielleicht Hinweise, wie Du die Hypothese aufstellen sollst. Ansonsten solltest Du sie so schreiben, wie Du es im Unterricht gelernt hast.
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Im Hauptteil folgt der eigentliche Analyseteil. Dort gehört hinein:
die Analyse des Inhalts,
die Analyse von Aufbau und Struktur (äußere Form) sowie
die Analyse der Sprache.
Auf die Analyse dieser drei Abschnitte wird im Verlauf dieser Erklärung noch intensiver eingegangen.
Analyse epischer Texte – Schluss
Zum Schluss schreibst Du eine Zusammenfassung der Ergebnisse Deiner Analyse. Die Ergebnisse setzt Du mit der Aufgabenstellung und Deiner Deutungshypothese in Bezug.
Außerdem wird hier auch die Relevanz des Textauszuges in Bezug auf den Gesamttext betrachtet. Dabei werden alle Ergebnisse der Analyse einbezogen und ein kurzes Fazit gezogen.
Auch die Einordnung des Textes in eine Epoche sowie die Besonderheit der Epoche werden zum Schluss vorgenommen.
Die Analyse eines epischen Textes wirst Du in den meisten Fällen schriftlich anfertigen. Aber auch eine Präsentation mit Vortrag oder andere Formen sind möglich. Egal, welche Form durch die Aufgabenstellung verlangt wird, der Aufbau der einzelnen Analyseschritte bleibt gleich.
Nachdem Du in der Einleitung die Eckdaten des Textes sowie die Deutungshypothese aufgeschrieben hast, folgt die Analyse des Inhalts. Dabei fasst Du zunächst den Inhalt des Textes kurz zusammen.
Zusammenfassung des Inhalts
Für die Zusammenfassung des Inhalts kannst Du den Text in Abschnitte einteilen. Es ist einfacher, in kleineren Abschnitten zu arbeiten, um den Überblick zu behalten.
Den Inhalt der einzelnen Abschnitte fasst Du dann in wenigen Sätzen zusammen.
Konzentriere Dich dabei auf die Haupthandlung und lasse unwichtige Details weg.
Manchmal reicht ein einziger Satz, um den Inhalt eines Abschnitts zusammenzufassen.
Manchmal wirst Du mehr Sätze brauchen. Das hängt auch davon ab, wie lang Deine Abschnitte sind.
Bei der Analyse von Textausschnitten aus längeren Texten ist es wichtig, diesen Auszug zu kontextualisieren. Die Kontextualisierung ist keine Inhaltszusammenfassung, sondern gibt die für den Textauszug relevanten Ereignisse wieder und ordnet Deine Textstelle in die Gesamthandlung ein.
Bei der Zusammenfassung des Inhalts gibt es ein paar Punkte, die enthalten sein sollten:
Handlungsort
Zeit und Zeitraum, in dem die Handlung stattfindet
Hauptfigur
weitere handelnde Figuren
Hauptkonflikt(e) zwischen den handelnden Figuren
Hauptmotiv des Textes
Thema/Themen
Konflikt
Bei einem Konflikt treffen unterschiedliche Meinungen, Einstellungen, Interessen, Ziele oder Wertvorstellungen aufeinander, die von unterschiedlichen Personen oder Personengruppen dargestellt werden. Konflikte scheinen oft unvereinbar zu sein.
Die sich gegenüberstehenden Parteien kämpfen um ihre Meinungen, Einstellungen, Interessen, Ziele oder Wertvorstellungen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Konflikten, z. B. den Zielkonflikt, den Machtkonflikt oder den Interessenkonflikt. Außerdem wird unterschieden zwischen inneren und äußeren Konflikt. Der innere Konflikt findet innerhalb einer Person statt. Der äußere Konflikt wird zwischen verschiedenen Personen oder Personengruppen ausgetragen.
Hauptmotiv
Das Hauptmotiv ist ein Grund- oder Leitgedanke eines Textes. Er gibt das Thema vor, mit dem sich die Handlung befasst.
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Der zweite Teil des Hauptteils in der Analyse epischer Texte bildet die Analyse des Aufbaus und der Struktur. Dabei geht es um die äußere Form des Textes. Dazu gehören:
Textaufbau
Erzählsituation
Zeit
Raum
Figuren
Der Textaufbau
Bei der Analyse des Textaufbaus betrachtest Du den Text in seiner Struktur. Dazu gehören:
äußere Struktur
Handlungsstränge
Wendepunkt/ Peripetie
Die äußere Struktur
Die Analyse der äußeren Struktur umfasst alles, was einen Text gliedert.
Gibt es Kapitel? Wie lang sind diese?
Wie sind die Kapitelüberschriften gestaltet?
Wie lang sind die einzelnen Absätze?
Gibt es Absätze, die durch eine oder mehrere Leerzeilen voneinander getrennt sind?
Die Handlungsstränge
Geschichten bestehen oft aus mehr als einem Handlungsstrang. Vor allem bei längeren Texten oder Textauszügen aus Großformen der Epik wirst Du neben der Haupthandlung weitere Handlungsstränge finden.
Bei der Analyse betrachtest Du alle Handlungen und setzt sie mit dem Haupthandlungsstrang in Beziehung. Schau Dir dazu an, was passiert, wo es passiert und wer die beteiligten Personen sind.
Unterschiedliche Handlungsstränge werden oft durch Kapitel oder Leerzeichen zwischen Absätzen voneinander abgegrenzt. Manchmal sind sie gekennzeichnet durch einen Ortswechsel oder den Wechsel der Erzählerfigur.
Oft sind die einzelnen Handlungsstränge aber auch stark miteinander verwoben. Dann solltest Du schauen, welche Konflikte zwischen welchen Figuren im Zentrum der Handlung stehen. Auch das kann ein Hinweis auf einen anderen Handlungsstrang sein.
Der Wendepunkt
Ein Wendepunkt wird auch als Peripetie bezeichnet. Das Wort Peripetie leitet sich vom altgriechischen Wort περιπέτεια: peripeteia ab und kann mit „plötzlicher Umschlag, unerwartetes Unglück oder Glück“ übersetzt werden.
Wendepunkte sind Punkte der Geschichte, an denen etwas passiert, was die Handlung in eine unerwartete Richtung lenkt. Auslöser können Ereignisse in der Handlung oder auch Entscheidungen der Figuren sein.
Wendepunkte durchbrechen den linearen Verlauf einer Handlung und erzeugen somit Spannung. Mit einer Wendung wird eine Frage gestellt, die im Verlauf der weiteren Handlung beantwortet werden muss.
Der Wendepunkt, der die Katastrophe oder Lösung des Hauptkonflikts einleitet, wird auch oft als Höhepunkt bezeichnet.
Ist nicht Teil der Geschichte, sondern betrachtet sie von außen.
Nicht immer wird eine Geschichte durchgehend in einer einzigen Erzählperspektive erzählt. Die Perspektiven können auch (mehrmals) wechseln.
Möchtest Du mehr über die verschiedenen Erzählperspektiven wissen? Dann schau in die Erklärung dazu hier bei StudySmarter.
Der Erzählmodus
Bei der Analyse des Erzählmodus stehen folgende Fragen im Vordergrund:
Welches Wissen gibt der Erzähler weiter?
Wie gibt der Erzähler das Wissen weiter?
Bei der Analyse des Erzählmodus wird unterschieden zwischen dem Erzählerbericht und der Figurenrede.
Der Erzählerbericht umfasst alle Textteile, die nicht durch die Figuren der Geschichte wiedergegeben werden. Er beschreibt die Welt und die Figuren und teilt außerdem mit, was die Figuren denken und fühlen.
Die Figurenrede hingegen gibt an, was die Figuren der Geschichte sagen. Dabei wird zwischen fünf Formen unterschieden:
Die direkte Rede: Was die Figur sagt, wird wörtlich (in wörtlicher Rede) wiedergegeben. Der Erzähler tritt in den Hintergrund.
Er sagte: "Ich werde morgen nach Berlin fahren. Ich darf die Veranstaltung nicht verpassen."
Die indirekte Rede: Was die Figur sagt oder denkt, wird indirekt wiedergegeben. Sie wird im Konjunktiv geschrieben. Der Erzähler vermittelt das Geschehen.
Er sagte, er werde morgen nach Berlin fahren. Er dürfe die Veranstaltung nicht verpassen.
Die erlebte Rede: Die Gedanken und Gefühle einer Figur werden direkt aber nicht in wörtlicher Rede wiedergeben. Der Erzähler übernimmt die direkte Wiedergabe von Gedanken und Gefühlen. Die erlebte Rede ist eine Mischform aus direkter und indirekter Rede.
Er durfte die Veranstaltung nicht verpassen.
Der Innere Monolog: Auch hier werden Gedanken und Gefühle einer Figur wiedergegeben, allerdings nicht durch den Erzähler, sondern durch die Figur selbst.
Hoffentlich komme ich rechtzeitig an. Ich darf diese Veranstaltung nicht verpassen.
Der Bewusstseinsstrom: Beim Bewusstseinsstrom werden Gedanken und Gefühle einer Figur in rascher Abfolge meist in verknappter Form wiedergegeben. Es handelt sich um eine Aneinanderreihung verschiedener Eindrücke, die die Form eines Monologs aufweisen.
Die Bahn ist zu spät. Mist. Welcher Ausgang? Die Veranstaltung startet. Kein Taxi zu sehen. Hunger.
Wenn Du mehr zum Erzählmodus wissen möchtest, dann schau in die Erklärung zum Thema auf StudySmarter an.
Die Zeit
Bei der Analyse der Zeit wird Folgendes betrachtet:
Erzähltempo
Chronologie der Ereignisse einer Handlung.
Das Erzähltempo
Für das Erzähltempo werden zwei Aspekte betrachtet:
Erzählzeit: gibt an, wie viel Zeit benötigt wird, um einen Text zu lesen.
Erzählte Zeit: gibt die Zeitspanne an, über die sich die Handlung einer Geschichte erstreckt.
Auf Grundlage dieser beiden Punkte wird das Erzähltempo definiert. Das Erzähltempo setzt die Erzählzeit und die erzählte Zeit in Relation zueinander. Schau Dir also an, wie viel Zeit in der Geschichte vergeht und wie viel Zeit in der Realität.
Die ZeitdeckungEine Zeitdeckung liegt vor, wenn Du beim Lesen genauso viel Zeit brauchst, wie in der Geschichte an Zeit vergeht, z. B. wenn in der Geschichte 10 Minuten vergangen sind und Du 10 Minuten zum Lesen gebraucht hast. (Erzählzeit = erzählte Zeit)
Die ZeitdehnungWenn Du beim Lesen länger brauchst, als die Zeit, die in der Geschichte vergeht, liegt eine Zeitdehnung vor, z. B. wenn Du zwei Stunden liest, in der Geschichte jedoch nur 10 Minuten vergangen sind. Die Zeit in der Geschichte wird also gedehnt. (Erzählzeit > erzählte Zeit)
Die ZeitraffungBei einer Zeitraffung brauchst Du weniger Zeit, als im Leben der Figur der Geschichte vergeht, z. B. Du liest zwei Minuten, aber in der Geschichte vergehen zwei Stunden.In der Geschichte wurde die Zeit gerafft. (Erzählzeit < erzählte Zeit)
Mehr zum Thema Zeit in Prosatexten kannst Du in der Erklärung "Prosa" auf StudySmarter lesen.
Die Chronologie
Auch die Chronologie wird bei der Analyse der Zeit betrachtet.
Wird die zeitliche Abfolge der Handlungen eingehalten?
Gibt es Rückblenden?
Gibt es Vorausdeutungen?
Bei einer Rückblende werden Ereignisse bezeichnet, die vor denen liegen, die bisher erzählt wurden. Sie wird auch als Analepse bezeichnet.
Vorausdeutungen sind ein Sprung in die Zukunft einer Geschichte. Entweder wird direkt gesagt, was an einem späteren Zeitpunkt erzählt wird (durch den Erzähler) oder es werden Hinweise gegeben, was passieren könnte. Diese Hinweise müssen vom Leser gedeutet werden
Der Raum
Bei einer Analyse des Aufbaus eines epischen Textes betrachtest Du auch den Raum. Dabei wird unterschieden zwischen:
Raumarten und Raumfunktionen
Raumerfahrungen und Reaktionen
Raumarten und Raumfunktionen
In epischen Texten gibt es verschiedene Arten von Räumen:
Handlungsraum (Raum, in dem die Handlung stattfindet)
Es gibt Räume, die bestimmte Motive, Erfahrungen oder Reaktionen vermitteln. So steht zum Beispiel ein Haus für Geborgenheit. Es kann aber auch für Begrenzung oder Enge stehen. Das Fenster war z. B. ein beliebtes Motiv in der Romantik. Es stellt die Verbindung zwischen dem Innen des Hauses und der Freiheit dar.
Die Figuren
Die Analyse der Figuren ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Analyse von epischen Texten. Dabei geht es um drei Teilbereiche:
Bei der Figurenkonzeption wird zwischen einfach oder komplex sowie zwischen statisch oder dynamisch unterschieden. Dabei können folgende Kombinationen auftreten:
einfach und statisch
einfach und dynamisch
komplex und statisch
komplex und dynamisch
einfach
komplex
Figur hat nur eine wesentliche Eigenschaft.
Figur hat mehrere Eigenschaften.
statisch
dynamisch
Figur entwickelt sich nicht.
Figur entwickelt sich während der Handlung weiter, sie lernt dazu.
Die Figurencharakterisierung
Bei der Charakterisierung von Figuren wird unterschieden zwischen auktorialer oder figuraler Beschreibung sowie expliziter oder impliziter Beschreibung. Dabei können alle Bereiche bei nur einer Figur auftreten, denn oft werden Figuren sowohl durch den Erzähler als auch durch die Figur sowie gleichermaßen explizit und implizit vorgestellt.
auktoriale Beschreibung
figurale Beschreibung
Wird vom Erzähler der Geschichte vorgenommen, indem er eine Figur, eine Handlung oder ein Verhalten beschreibt.
Erfolgt durch die Figur selbst anhand ihrer Handlung, Gedanken und Gefühle.
explizite Beschreibung
implizite Beschreibung
Eigenschaften einer Figur werden durch den Erzähler oder durch die Rede einer anderen Figur wiedergegeben.
Beiläufige Hinweise, das "Nichtgesagte", das den/die Leser*in dazu anregen sollen, selbst ein Urteil zu bilden, z. B.:
Handlungen, die Rückschlüsse auf bestimmte Charaktereigenschaften zulassen
Hinweise durch das äußere Erscheinungsbild oder durch die Umgebung der Figur die Art und Weise zu sprechen (Figurenrede)
Die Figurenkonstellation
Um Figuren zu charakterisieren, kann auch die Figurenkonstellation betrachtet werden.
Wie verhalten sich die Figuren zueinander?
Welche Beziehungen bestehen zwischen den Figuren?
Welche Konflikte gibt es?
Gibt es bestimmte (soziale) Gruppen, zu denen die Figuren gehören?
Welche Aufgaben/Ziele haben die Figuren?
Das lässt sich am besten grafisch darstellen, indem die einzelnen Figuren entsprechend ihrer Beziehungen zueinander oder der Konflikte untereinander verbunden werden.
Mehr zum Thema Figurenanalyse findest Du in der Erklärung "Dramenanalyse" bei StudySmarter.
Analyse epischer Texte – 3: Analyse der Sprache
Die Analyse der Sprache lässt sich grob in drei Teilbereiche einteilen:
sprachliche Gestaltung
Wortwahl
Rhetorische Mittel
Sprachliche Gestaltung
Bei der sprachlichen Gestaltung betrachtest Du die syntaktische Struktur Deines Textes oder Deines Textauszuges. Dabei achtest Du auf:
Beim Satzbau achtest Du darauf, wie einfach oder komplex die Sätze sind. Außerdem schaust Du Dir auch an, wie abwechslungsreich die Satzstrukturen sind. Sätze können einfach und kurz sein.
Er rannte zur Schule.
Wenn solche einfachen Sätze ständig vorkommen, kann ein Text schnell eintönig wirken.
Er rannte zur Schule. Der Unterricht hatte schon begonnen. Er klopfte an die Tür. Der Lehrer ließ ihn hinein. Er setzte sich auf den Platz neben Emma.
In epischen Texten wirst Du jedoch meistens eine abwechslungsreichere Struktur vorfinden.
Er rannte zur Schule. Es war schon spät und der Unterricht hatte bereits begonnen. Ob der Lehrer ihn noch hereinlassen würde? Zaghaft klopfte er an die Tür und wartete. Herr Müller ließ ihn hinein und schickte ihn zum Platz neben Emma, die er schon seit drei Wochen nicht mehr gesehen hatte, weil sie krank gewesen war. Erleichtert setzte er sich.
Zum Thema Satzbau kannst Du Dir die Erklärung zur Grammatik und den Satzgliedern anschauen.
Die Satzarten
Auch verschiedene Satzarten können in epischen Texten vorkommen.
Aussagesatz
Fragesatz
Aufforderungssatz
Auch zu den Satzarten findest Du Erklärungen bei StudySmarter.
Die Satzlänge
Es gibt epische Texte mit sehr langen und komplexen Sätzen, die über mehrere Zeilen gehen, viele Einschübe haben und entsprechend viele Kommata. Es gibt aber auch kurze und präzise Sätze. Wie viele kurze oder lange Sätze es gibt, hat auch Einfluss darauf, wie gut sich ein Text lesen lässt.
Möchtest Du mehr über komplexe Sätze wissen? Dann lies gern die Erklärung zu diesem Thema hier bei StudySmarter.
Die Wortwahl
Beim Analysieren der Wortwahl werden drei Teilbereiche betrachtet:
Die Schlüsselwörter
Gibt es besondere Wörter, die immer wieder verwendet werden und welche Bedeutung haben sie für die Geschichte?
Schlüsselwörter geben die Kernaussage eines Textes wieder. Sie tauchen oft mehrfach im Text auf. Sie sind der Schlüssel, um den Inhalt und die Bedeutung eines Textes zu verstehen.
Die Wortfelder
Welche Wortfelder werden benutzt?
Wortfelder bestehen aus Wörtern, die eine ähnliche Bedeutung haben und der gleichen Wortart angehören. Oft können sie daher gegeneinander ausgetauscht werden, ohne die grundlegende Bedeutung des Satzes zu verändern.
Schau Dir gern die Erklärung zum Thema Wortfelder hier bei StudySmarter an.
Das Sprachniveau
Beim Sprachniveau wird der Text auf Umgangssprache, Mundart und Dialekte untersucht. Durch sie kannst Du Aussagen darüber treffen, wie das Niveau der verwendeten Sprache ist. Es geht also darum, wie leicht der Text zu verstehen ist, ob der/die Leser*in Vorwissen braucht oder ob das Lesen Schwierigkeiten bereiten könnte, weil altertümliche Wörter oder fremde Dialekte benutzt werden.
Rhetorische Stilmittel
Als letzter Punkt in der Analyse der Sprache werden die rhetorischen Mittel betrachtet. Davon gibt es sehr viele. Einige sind Dir vielleicht ein Begriff, z. B. Metapher oder Alliteration.
Rhetorische Mittel können eine Textaussage verstärken oder bestimmte Aspekte hervorheben. Daher solltest Du sie auch immer im Gesamtzusammenhang eines Textes betrachten.
Bei der Analyse epischer Texte ist es wichtig, abwechslungsreich zu schreiben. Hierbei können Dir einige Formulierungen helfen, die Dir das Schreiben erleichtern:
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