Le vase a été renversé.
(Die Vase wurde umgestoßen.)
Hier berichtest Du, wie die Vase zerstört wurde, Du nennst jedoch keine schuldige Person.
Das Passiv ist eine Verbform, mit der Du eine Handlung betonst. Die handelnde Person rückt in den Hintergrund. Im Französischen nennst Du das Passiv le passif.
Passiv Französisch – Bildung
Das französische Passiv setzt Du aus dem Hilfsverb être (sein) und dem Participe Passé eines Verbs zusammen. Du kannst das Hilfsverb dabei in allen Zeitformen konjugieren. Das Passiv kann also zum Beispiel im Présent, im Futur Simple oder auch im Passé Composé stehen.
Das Participe Passé ist eine Verbform, die Du auch zur Bildung von zusammengesetzten Zeitformen benutzt. Schau doch in die gleichnamige Erklärung rein!
Passiv Französisch – Regeln beim Angleichen
Das Participe Passé gleichst Du in Anzahl und Geschlecht an das Subjekt des Satzes an. Geht es um ein männliches Subjekt im Singular, bleibt das Participe Passé unverändert. Befindet sich im Satz ein männliches Subjekt im Plural, hängst Du ein -s an das Participe Passé an. Ist das Subjekt weiblich und im Singular, hängst Du ein -e an. Geht es um ein weibliches Subjekt im Plural, erweiterst Du das Participe Passé um -es.
Celine est invitée à une fête.
(Celine ist auf eine Party eingeladen.)
Das Passiv est invitée setzt Du hier aus der 3. Person Singular von être im Présent und dem Participe Passé von inviter (einladen) zusammen. Du gleichst das Participe Passé mit einem -e an, da das Subjekt Celine eine weibliche Person ist und im Singular steht.
Das französische Passiv für die Gegenwart bildest Du mit être im Présent und dem Participe Passé. Die folgende Tabelle zeigt Dir das Passivs des Verbs accompagner (begleiten):
Passiv | Übersetzung |
je suis accompagné(e) | ich werde begleitet |
tu es accompagné(e) | du wirst begleitet |
il/ elle/ on est accompagné(e) | er/sie/man wird begleitet |
nous sommes accompagné(e)s | wir werden begleitet |
vous êtes accompagné(e)s | ihr werdet begleitet |
ils/ elles sont accompagné(e)s | sie werden begleitet |
Bei der Passivform je suis accompagné widerfährt dem "ich" die Handlung des Begleitens. Der Aktiv von accompagner für die 1. Person im Singular würde j'accompagne lauten.
Der Unterschied zwischen Passiv und Aktiv ist also, dass Du beim Aktiv selbst jemanden begleitest und eine Handlung vornimmst. Beim Passiv hingegen wirst Du begleitet.
Französisch Passiv – Zeitformen
Das französische Passiv kannst Du nicht nur im Präsens, sondern auch mit anderen Zeitformen und Modi verwenden. Hierfür veränderst Du nur die Konjugation von être. In der Tabelle findest Du Beispiele für Passivsätze in allen wichtigen Zeitformen und Modi:
Merke Dir, dass Du zur Konjugation von être im Passé Composé, im Plus-que-Parfait, im Conditionnel Passé und Subjonctif Passé das Hilfsverb avoir (haben) benutzt.
Einen Überblick zur Bildung aller Zeiten findest Du in der Erklärung "Zeiten Französisch".
Passiv Französisch – Passé Composé Vergangenheit
Das Passiv wird häufig im Passé Composé verwendet. Dafür benötigst Du das Passé Composé von être und das Participe Passé eines Vollverbs.
Sieh Dir dazu den Beispielsatz mit dem Verb observer (beobachten) an.
L'oiseau a été observé.
(Der Vogel wurde beobachtet.)
Als Erstes bildest Du das Passé Composé von être für die 3. Person im Singular: a été. Danach benötigst Du das Participe Passé observé(e) des Verbs observer. Diese beiden Teile fügst Du zum Passiv a eté observé(e) (wurde beobachtet) zusammen.
Französisch Passiv – Verneinung
Eine Verneinung besteht im Französischen immer aus zwei Verneinungselementen, zum Beispiel ne und pas (nicht). Diese umschließen beim Passiv immer das konjugierte Hilfsverb être. Das Participe Passé folgt auf das zweite Verneinungselement.
Elle n'est pas évitée par ses amis.
(Sie wird von ihren Freunden nicht gemieden.)
Hier umschließt Du das Présent von être mit der Verneinung ne ... pas (nicht). Dahinter steht das Participe Passé von éviter (vermeiden).
Bei der Verneinung eines Passivs im Passé Composé, umschließt Du das Passé Composé von être mit der Verneinung. Das Participe Passé des Passivs steht wieder hinter der Verneinung.
La poule n'a été pas chassée par le chien.
(Das Huhn wurde vom Hund gejagt.)
Du umschließt das Passé Composé a été (war) mit der Verneinung ne ... pas. Das Participe Passé chassée steht hinter pas.
Passiv Französisch – reflexive Verben
Reflexive Verben erkennst Du an den Reflexivpronomen me (mich), te (dich), se (sich), nous (uns), vous (ihr) und se (sich), die unmittelbar vor dem Verb stehen. Dazu gehören zum Beispiel die Verben se lever (aufstehen), s'asseoir (sich hinsetzen) und se promener (spazieren).
Bereits im Deutschen ist es nur selten möglich, reflexive Verben in das Passiv zu setzen. Eine Ausnahme stellen lediglich Befehle und Aufforderungen dar:
Jetzt wird sich hingesetzt!
"Sich hinsetzen" ist im Deutschen ein reflexives Verb, das Du hier in Form einer Aufforderung in das Passiv setzt. Wenn Du die Aufforderung aus dem Beispiel ins Französische übersetzt, lautet sie:
Anstatt das reflexive Verb ins Passiv zu setzen, bildest Du einen Aktivsatz mit on (man). Genauso verhält es sich mit den restlichen reflexiven Verben. Du setzt reflexive Verben im Französischen also nie in das Passiv, sondern Du bildest einen Aktivsatz mit dem Pronomen on.
Passivsätze Französisch – Verwendung
Das französische Passiv verwendest Du meistens nur in der Schriftsprache. Durch die Verwendung des Passivs kommt es zu einem Wechsel der Perspektive. Du stellst dabei keine Person, sondern einen Vorgang, eine Handlung oder einen Zustand in den Fokus. So kannst Du Deinen Text abwechslungsreicher gestalten.
Im folgenden Satz steht zum Beispiel das Mähen des Rasens als Vorgang oder Handlung im Fokus.
La pelouse a été tondue.
(Der Rasen wurde gemäht.)
In der französischen Alltagssprache verwendest Du eher Konstruktionen mit on (man) oder quelqu'un (jemand) als Subjekt in einem Aktivsatz, wenn Du auf einen Vorgang oder Zustand aufmerksam machen möchtest:
Hier, mon chien a été baigné.
(Gestern wurde mein Hund gebadet.)
Hier, on a baigné mon chien.
(Gestern hat man meinen Hund gebadet.)
Der erste Satz steht im Passiv, wie Du ihn in der Schriftsprache verwenden würdest. Im zweiten Satz bildest Du stattdessen einen Aktivsatz mit on (man). So nimmst Du die Aufmerksamkeit von der Person, die den Hund badet, weg und legst den Fokus stattdessen auf den Vorgang des Badens.
Passiv Französisch – Erklärung des Vorgangs- und Zustandspassivs
Wenn Du mit dem Passiv einen Vorgang hervorhebst, bezeichnest Du es als Vorgangspassiv. Wenn Du den/die Urheber*in des Vorgangs nennen möchtest, kannst Du ihn mit der Präposition par (durch/von) an das Passiv anknüpfen.
Sabine est visité par Christian.
(Sabine wird von Christian besucht.)
Im Passivsatz wird Christian mit par als Urheber der Handlung visiter (besuchen) an den Satz angehängt. Dadurch bleibt er im Hintergrund und die Handlung steht im Fokus.
Beim Zustandspassiv hingegen leitest Du den/die Urheber*in eines Zustandes mit der Präposition de (von) ein.
Elle est étonnée de l'enthousiasme de Louis.
(Sie ist von Louis Enthusiasmus überrascht.)
Beachte hierbei, dass Du die Präposition de beim Zustandspassiv nicht an Genus und Numerus des Urhebers/der Urheberin angleichst.
Passiv Französisch - Das Wichtigste
- Du bildest das Passiv, indem Du das Hilfsverb être (sein) und das Participe Passé eines Verbs zusammensetzt, zum Beispiel tu es accompagné(e) (du wirst begleitet).
- Der/die Urheber*in der Handlung rückt im Passiv in den Hintergrund.
- Bei der Verneinung des Passivs umschließt Du das konjugierte Hilfsverb être mit ne ... pas (nicht), das Participe Passé steht hinterpas.
- Du verwendest das Passiv hauptsächlich in der Schriftsprache, um den Fokus auf einen Vorgang, eine Handlung oder einen Zustand zu legen.
- Durch das Passiv kannst Du Texte abwechslungsreicher gestalten.
- Bei Handlungen leitest Du den/die Urheber*in mit par (durch/von) ein.
- Bei Zuständen leitest Du den/die Urheber*in mit de (von) eingeleitet.
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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