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Geschichte der USA

Die Geschichte der USA ist, im Vergleich zu der Europas, noch recht jung – das macht sie jedoch nicht weniger spannend! Denkt man über die Geschichte der USA nach, können einem viele Fragen kommen. Wie erhielten die britischen Kolonien ihre Unabhängigkeit? Was geschah mit den indigenen Völkern? Und wer war eigentlich George Washington

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    Geschichte der USA – Kolonialzeit

    Obwohl schon um das Jahr 1021 Wikinger in Nordamerika siedelten und lebten, beginnt die Geschichte der USA mit der Gründung der britischen Kolonien im 17. Jahrhundert. Diese Anfangsphase der neuen Nation wird in drei zentralen, zeitlich aufeinanderfolgen Abschnitten besprochen:

    1. Die Kolonialzeit
    2. Amerikanische Revolution und Unabhängigkeitserklärung
    3. Amerikanischer Bürgerkrieg.

    Geschichte der USA – Die Mayflower

    Die Mayflower spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Kolonialzeit der USA geht. Sie war nämlich das Schiff, welches die sogenannten Pilgerväter nach Nordamerika brachte.

    Als Pilgerväter oder Pilgrim Fathers/Pilgrims werden die "ersten" britischen Siedler bezeichnet, die von England nach Nordamerika reisten und Neuengland besiedelten.

    Am 16. September 1620 reisten auf dem Dreimaster Mayflower insgesamt 102 Besatzungsmitglieder von England aus nach Nordamerika – ihr Ziel war die Kolonie Virginia. Die Personen an Bord der Mayflower waren hauptsächlich Mitglieder der radikalen, religiösen Gruppierung der Separatisten. Nach einer Reisezeit von 66 Tagen kam das Schiff schlussendlich in Nordamerika an, allerdings nicht in Virginia. Die Mayflower legte Anker vor Cape Cod, einer Halbinsel in Massachusetts.

    Separatisten gehörten einer besonders radikalen Strömung der religiösen Bewegung der Puristen (siehe unten) an, die sich gänzlich von der "Church of England" loslösten.

    Schlechte Witterungsbedingungen sorgten dafür, dass die Pilger ihre Fahrt nicht nach Virginia fortsetzen konnten. Daher begannen sie im Frühjahr 1621 die Küste Massachusetts, beim heutigen Plymouth, zu besiedeln. Die Besatzungsmitglieder vereinbarten eine gemeinsame Verfassung, den so genannten „Mayflower Compact“. In diesem Vertrag wurde vereinbart, dass alle die gleichen Rechte haben sollten und sie eine selbst verwaltete Gemeinschaft bilden wollten – eine neue Kolonie zu Ehren Gottes.

    Die Besatzungsmitglieder der Mayflower werden häufig fälschlicherweise als die ersten Siedler Nordamerikas bezeichnet. Tatsächlich wurde jedoch bereits im Jahr 1607 die Jamestown Colony in Virginia gegründet.

    Geschichte der USA, Bild "Pilgrims going to Church" Pilgerväter, StudySmarterAbb. 1: "Pilgrims going to church"

    Geschichte der USA – Die Puritaner

    Der Puritanismus war eine christliche Bewegung Mitte des 16. bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Puritaner traten für eine weitreichende Reformation der katholischen Kirche nach einer strikten christlichen Lehre im Sinne des Calvinismus ein.

    Der Calvinismus glaubt an die unbedingte Heiligkeit Gottes und lehnt es ab, ihn an irgendwelche irdischen Dinge, wie Sakramente und Reliquien, zu binden oder seinen Einfluss durch den Kultus der Kirche versuchen einzuschränken.

    Zunächst konzentrierte sich ihr Handeln innerhalb Europas vor allem auf die Länder England und Schottland. Später, im 17. Jahrhundert, emigrierten viele Puritaner von England in die britischen Kolonien Nordamerikas.

    Amerikanische Revolution und Unabhängigkeitserklärung

    Die Zeit der Amerikanischen Revolution, bzw. der Unabhängigkeitserklärung, bezeichnet hauptsächlich die Ereignisse rund um die Loslösung der dreizehn nordamerikanischen Gründungskolonien von der britischen Herrschaft im 18. Jahrhundert.

    Geschichte der USA – Die Boston Tea Party

    Während der Kolonialzeit waren die nordamerikanischen Kolonien vollständig abhängig von der britischen Krone. Das britische Empire mit dem Machtzentrum London beutete die Kolonien in Übersee regelrecht aus und verlangte regelmäßige Steuern und Abgaben. Dies war den amerikanischen Kolonien ein Dorn im Auge, weshalb sich die Idee der Unabhängigkeit von der britischen Krone rasch verbreitete.

    Daraufhin kippten am 16. Dezember 1773 als Indianer verkleidete Kolonisten Tee von drei englischen Schiffen in den Hafen von Boston. Boston war zur damaligen Zeit ein wichtiger Umschlagplatz für Lieferungen der unter dem Schutz des britischen Empires stehenden East India Trading Kompanie, die unter anderem die Amerikaner mit Tee belieferte.

    Der Name Tea Party ist natürlich ironisch zu verstehen, denn eine Tea Party im eigentlichen Sinne hat dort nie stattgefunden. Die Boston Tea Party gilt als Höhepunkt der Spannungen zwischen den nordamerikanischen Kolonien und Großbritannien.

    Unabhängigkeitskrieg USA – Gründung der USA

    Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg war ein Aufstand in Nordamerika, Ende des 18. Jahrhunderts. Auslöser dieses Krieges war das Bestreben der nordamerikanischen Kolonien, Unabhängigkeit von der britischen Krone zu erlangen.

    Am 4. Juli 1776 verabschiedeten die Delegierten der dreizehn Kolonien die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und gründeten somit die Vereinigten Staaten von Amerika.

    Ein Delegierter ist ein gewählter oder beauftragter Akteur/Abgesandter, der eine konkrete Einzelvollmacht besitzt.

    Großbritannien wollte diese Unabhängigkeitsbewegung unbedingt verhindern, da das britische Empire auf die Steuern und Abgaben der amerikanischen Kolonien angewiesen war. So kam es schließlich, von 1776 bis 1783, zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, aus welchem die Kolonien schlussendlich als Sieger hervorgingen.

    Geschichte der USA – George Washington

    George Washington war der erste Präsident der unabhängigen und neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika. Zudem war er nordamerikanischer Generalleutnant sowie Staatsmann und gilt heute als Nationalheld der USA.

    Während des Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieges gegen Großbritannien von 1776 bis 1783 ernannte man ihn zum Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee und im Jahr 1781 erlangte er mit französischer Unterstützung die Kapitulation der britischen Hauptarmee.

    Im Jahr 1787 leitete er den amerikanischen Verfassungskonvent ein und wurde einstimmig zu dessen Vorsitzenden bestimmt. Anschließend, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, wurde er im Jahr 1789 zum 1. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.

    Ein Verfassungskonvent ist eine Versammlung, die zur Vorbereitung einer Verfassung einberufen wird.

    Bereits zu Lebzeiten verehrte die amerikanische Bevölkerung George Washington als einen der Gründerväter ihres Landes und als Nationalheld. Neben der Verfassung, der Nationalflagge und dem Unabhängigkeitstag gilt er heute noch als Symbol der US-amerikanischen Identität.

    Geschichte der USA, Decleration of Independence Unabhängigkeitserklärung USA, StudySmarterAbb. 2: "Declaration of Independence"

    Geschichte der USA – Die Indianerkriege

    Nach der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika, im Zuge der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, führten militärische Truppen der USA Krieg gegen die indigenen Völker Nordamerikas. Als Indianerkriege werden demnach im engeren Sinne die von Anfang des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts andauernden Auseinandersetzungen zwischen der "weißen Bevölkerung" und den Indianerstämmen, wie beispielsweise den Sioux oder Apachen, bezeichnet.

    Schlussendlich führten die Indianerkriege zur blutigen Unterwerfung und Vertreibung eines großen Teils der indigenen Urbevölkerung Nordamerikas.

    Sklaverei und Sezessionskrieg

    Die Sklaverei spielte in der Geschichte der USA eine erhebliche Rolle und wirkt sich bis heute auf die Gesellschaft der US-Amerikaner aus. Doch wie kamen all diese versklavten Menschen überhaupt nach Amerika und wann wurde die Sklaverei beendet?

    Geschichte der Sklaverei in den USA

    Im Zuge der Kolonialzeit wurden zunehmend und vornehmlich Angehörige afrikanischer Völker versklavt und über den Seeweg nach Nordamerika transportiert, um sie dort als günstige Arbeitskräfte einzusetzen. Auf dem nordamerikanischen Festland erlangte die Sklaverei dadurch drastische Ausprägungsformen. Zum Zeitpunkt der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776 gab es in den Vereinigten Staaten beispielsweise mehr als 460.000 Sklaven.

    Die Sklaverei in den USA war zentraler Bestandteil des herrschenden Konflikts zwischen den Nord- und Südstaaten während des Sezessionskrieges. Die nördlichen Bundesstaaten, in deren Wirtschaftsleben die Sklaverei nie eine große Rolle gespielt hatte, begannen die Sklaverei abzuschaffen. Die Südstaaten, in welchen die Sklaverei direkt mit der expandierenden Wirtschaft verbunden war, reagierten darauf dementsprechend kontrovers.

    Dies führte dazu, dass in den Südstaaten die Zahl der Sklaven von Jahr zu Jahr wuchs und im Jahr 1865, mit einer Anzahl von mehr als vier Millionen Sklaven, ein trauriger Höhepunkt erreicht wurde.

    Geschichte der USA, Sklaverei Südstaaten, StudySmarterAbb. 3: Darstellung der Sklaven in den Südstaaten

    Der Amerikanische Bürgerkrieg: Der Sezessionskrieg

    Die herrschenden Spannungen innerhalb der Bevölkerung der Vereinigten Staaten spitzten sich mit der Zeit immer weiter zu und entwickelten sich Mitte des 19. Jahrhunderts zum Amerikanische Bürgerkrieg. Ausgetragen wurde dieser militärische Konflikt zwischen den konföderierten Südstaaten, die im Winter 1860/61 aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen waren und den, in der Union verbliebenen, Nordstaaten.

    Doch was war der Grund für den Austritt der Südstaaten aus den USA? Der 16. US-Präsident Abraham Lincoln war Gegner der Sklaverei – die konföderierten Südstaaten wollten sich diese jedoch nicht nehmen lassen und reagierten auf Lincolns Wahl zum Präsidenten mit ihrem Austritt aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

    Dieser Krieg zwischen Nord- und Südstaaten wird auch als Sezessionskrieg bezeichnet – er dauerte von 1861 bis 1865 und endete mit dem Sieg der Nordstaaten und somit mit der Wiederherstellung der staatlichen Einheit der USA und der Befreiung der Sklaven.

    Sezession beschreibt die Loslösung einzelner Landesteile aus einem Staat.

    Abraham Lincoln

    Abraham Lincoln war, obwohl er aus einfachen Verhältnissen stammte, ein brillanter Redner, Politiker und Taktiker. Er führte im Verlauf des Sezessionskrieges die Nordstaaten zum Sieg über die konföderierten Staaten, wobei er sich stets um die nationale Einheit der USA bemühte.

    Heute steht der Name Abraham Lincoln in den USA sinnbildlich als Symbol für die Einheit der Nation, die demokratischen Traditionen und die Sklavenbefreiung. Historische Ereignisse, die Abraham Lincoln als großartigen Politiker und Menschen beschreiben, wie beispielsweise die berühmte „Rede von Gettysburg“, gibt es zu Genüge.

    Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass seine Regierung als amerikanischer Präsident auch von blutigen Auseinandersetzungen mit den indigenen Ureinwohnern Amerikas geprägt war. Schlussendlich starb Abraham Lincoln durch ein Attentat, nur wenige Tage nach Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges.

    Geschichte der USA – Zeitstrahl

    Damit du einen Besseren Überblick über die wichtigsten Ereignisse und ihre Reihenfolge hast, findest du hier einen Zeitstrahl zur Geschichte der USA:

    Geschichte der USA Zeitstrahl Geschichte der USA StudySmarterAbb. 4: Zeitstrahl der Geschichte der USA

    Natürlich endet die Geschichte der USA nicht im 19. Jahrhundert! Klick dich direkt durch unsere zahlreichen Unterkapitel, die viele spannende Themen, rund um die USA im 20. und 21. Jahrhundert, beinhalten.

    Geschichte der USA – Das Wichtigste

    • Kolonialisierung: Im 17. Jahrhundert gründeten erstmals aus England und Schottland stammende „Puritaner“ britische Kolonien in Nordamerika.
    • Unabhängigkeitserklärung: Im Zuge des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges konnten sich die Kolonien Nordamerikas von der britischen Herrschaft lösen und die unabhängigen und freien Vereinigten Staaten von Amerika wurden folglich im Jahr 1776 gegründet.
    • Amerikanischer Bürgerkrieg: Nach der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika kämpften während des Sezessionskrieges militärische Truppen der Nordstaaten gegen Truppen der Südstaaten, wobei es auf beiden Seiten viele Verluste gab. Auslöser dieses militärischen Konflikts war unter anderem die Sklaverei in den USA, wobei schlussendlich die Nordstaaten siegreich waren und die Sklaverei abgeschafft wurde.

    Nachweise

    1. Abb. 1: Licensed under public domain (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:George-Henry-Boughton-Pilgrims-Going-To-Church.jpg?uselang=de).
    2. Abb. 2: Licensed under public domain (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f9/Declaration_of_Independence_%281819%29%2C_by_John_Trumbull.jpg).
    3. Abb. 3: Licensed under public domain (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Cotton_gin_harpers.jpg?uselang=de).
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Geschichte der USA

    Wie und wann wurde die USA gegründet?

    Nachdem 13 englische Kolonien 1776 ihre Unabhängigkeit von Großbritannien erklärt hatten und aus dem anschließenden Unabhängigkeitskrieg siegreich hervorgegangen waren, gründeten sich mit der 1787 beschlossenen Verfassung die Vereinigten Staaten von Amerika. Am 4. Juli 1776 verabschiedeten Delegierte der 13 Kolonien die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und somit die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika.

    Wann begann die amerikanische Geschichte?

    Die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents begann vor über 15.000 Jahren. Sibirische Jäger und Sammler erreichten über eine Landbrücke, das heutige Alaska und von dort aus die Westküste, von wo aus sie immer weiter ostwärts vordrangen. 


    Nach der „Entdeckung“ Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 konzentrierte sich das Interesse der europäischen Mächte  auf Süd- und Mittelamerika. Erst 1524 erforschte Giovanni da Verrazzano als erster Europäer den Verlauf der heutigen Ostküste der Vereinigten Staaten. Die englischen Ansprüche auf Nordamerika gründeten sich auf die Entdeckungsfahrten Giovanni Cabotos, doch kamen die englischen Kolonisationsbemühungen erst ab 1580 in Gang.

    Wer gründete die USA?

    Sieben Männer und dreizehn Kolonien: George Washington, James Madison, Thomas Jefferson, John Jay, Alexander Hamilton, Benjamin Franklin und John Adams.

    Welche Kriege führte die USA?

    Die wichtigsten Kriege der USA im Überblick:

    • Indianerkriege
    • Unabhängigkeitskrieg
    • Spanisch-Amerikanischer Krieg
    • Erster Weltkrieg
    • Zweiter Weltkrieg
    • Kalter Krieg
      • Koreakrieg
      • Vietnamkrieg
    • Golfkriege
    • Krieg gegen den Terror

    Wie lange gibt es Amerika?

    "Amerika" ist ein Kontinent unserer Erde. Vor ungefähr 250 Millionen Jahren waren noch alle Landmassen unserer Erde verbunden. Sie zerbrachen in mehrere Teile, einer davon, das heutige Amerika. 
    Die "Vereinigten Staaten von Amerika" wurden wiederum 1776 gegründet. Das heißt, die USA sind 247 Jahre alt.

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    In welche Abschnitte lässt sich die frühe Geschichte der USA unterteilen?

    Wer war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika?

    Welches Ereignis gilt als Höhepunkt der Spannungen zwischen den nordamerikanischen Kolonien und Großbritannien?

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